KörperGefühl: Im Gespräch mit Caroline Sommer über Emotionsarbeit bei Migräne, innere Anteile und Mode

Sara arbeitet als Heilpraktikerin körperorientiert mit den Emotionen bei Migräne und chronischen Schmerzen und Caroline berichtet wie sie durch die Arbeit mit KörperGefühl ihre Migräne-Attacken reduzieren konnte.

Datum:

29.01.2025

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Wie Caroline ihre Migräne-Attacken reduzieren und mildern konnte

In unserem Gespräch, das du auch als Podcastfolge hören kannst, sprechen Caroline und Sara über die Arbeit mit innere Anteilen. Sara arbeitet körperorientiert mit den Emotionen bei Migräne und chronischen Schmerzen und Caroline berichtet über ihre Erfahrungen im KörperGefühl Gruppenprogramm. Beruflich bietet Caroline Sommer eine ganz besondere Modeberatung an, die sich für ihre Klientinnen therapeutisch anfühlt.

Sara: Sei willkommen bei KörperGefühl! Heute habe ich einen ganz besonderen Gast eingeladen: Caroline Sommer. Wir sprechen über Migräne, das KörperGefühl-Gruppenprogramm, innere Anteile – und Mode! Caroline, du arbeitest ebenfalls mit inneren Anteilen, aber in Verbindung mit Mode. Herzlich willkommen, Caroline! Stell dich doch bitte einmal vor.

Caroline: Danke, Sara, für die Einladung. Ich freue mich, hier zu sein. Ich bin Caroline Sommer und berate seit 2020 Frauen in Sachen Mode. Ursprünglich komme ich aus der systemischen Therapie und Beratung. Schon früh habe ich gemerkt, dass ich keine klassische Stylistin bin, die Menschen nach optimalen ästhetischen Gesichtspunkten einkleidet. Mir geht es vielmehr darum, was Frauen gerne tragen würden – und warum sie sich manchmal nicht trauen.

Sara: Das klingt spannend. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie du mit diesen Widerständen arbeitest?

Caroline: Klar. Ich arbeite viel mit der Frage: Warum traut sich jemand nicht, ein bestimmtes Kleidungsstück zu tragen? Da schauen wir dann genauer hin: Wo gibt es einen inneren Anteil, der sich dagegen sträubt? Was braucht dieser Anteil, um sich vielleicht doch zu trauen? Mein Ziel ist es, den Frauen Mut zu machen und sie zu ermuntern, sich wieder mehr zu erlauben.

Sara: Das ist ja so viel mehr als eine klassische Stil- oder Farbberatung.

Caroline: Genau! Viele Frauen, die zu mir kommen, haben bereits klassische Beratungen hinter sich, können das Wissen aber nicht umsetzen. Es fehlt oft die Verbindung zu dem, was sie wirklich fühlen und ausdrücken wollen.

Was Caroline mit ihrer Migräne versucht hat

Sara: Das erinnert mich an meine Arbeit. Häufig kommen Menschen zu mir, die auch schon sehr viel ausprobiert haben. Du bist ja auch mit einem persönlichen Anliegen zu mir gekommen, mit deiner Migräne. Was hast du vorher schon ausprobiert, bevor du dich für ein Coaching entschieden hast?

Caroline: Oh, einiges. Ich bin die Tochter einer Schulmedizinerin, und als die Migräne in den Wechseljahren plötzlich auftauchte, habe ich alle möglichen Ärzte konsultiert – Neurologen, Internisten, du kennst das. Aber dann kam ich an einen Punkt, der mir klar machte, dass ich woanders suchen muss.

Sara: Wie war das für dich?

Caroline: Das war frustrierend. Eine Neurologin sagte mir einmal: „Migräne ist unheilbar.“ Das war niederschmetternd, und ich dachte nur: Das kann doch nicht alles sein! Das kann doch nicht das Ende der Fahnenstange sein!

Sara: Und so hast du dich auf die Suche nach Alternativen gemacht?

Caroline: Genau. Mir fiel auf, dass Migräne bei mir irgendwie mit Spannung und Entspannung zusammenhängt. Ich habe bemerkt, dass die Migräne oft auf dem Höhepunkt einer inneren Spannung kam – wie eine Art erzwungene Entspannung, aber leider mit all dem Schmerz und Leid, das dazugehört. Das war der Punkt, an dem ich dachte: Da muss es noch eine andere Ebene geben, die nichts mit Schmerzmitteln oder klassischen medizinischen Ansätzen zu tun hat. Und so bin ich auf dich gestoßen.

Sara: Und dann hast du bei mir das Migräne-Coaching gemacht. Wie ging es dir damit?

Caroline: Es war ein intensiver Prozess. Am Anfang war ich skeptisch. Es ging nicht einfach darum, schnell die Migräne loszuwerden. Aber was ich gelernt habe, ist unbezahlbar: eine neue Wahrnehmung und Haltung gegenüber der Migräne.

Sara: Kannst du das näher beschreiben?

Caroline: Ich habe gelernt, die ersten Anzeichen der Migräne wahrzunehmen – die Aura, die Nackenanspannung, die Übelkeit. Und statt direkt in Panik zu verfallen, gehe ich heute nach innen. Ich frage mich: Was ist da los? Welcher innere Anteil ist gerade unzufrieden oder überfordert? Es geht darum, diese Spannung zu verstehen und zu lösen – nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern auch emotional.

Sara: Das klingt nach einem großen Wandel.

Caroline: Absolut. Früher fühlte ich mich der Migräne komplett ausgeliefert. Jetzt habe ich Tools, um aktiv mit ihr umzugehen. Ich weiß, dass ich nicht mehr ohnmächtig bin – das ist ein ganz neues Gefühl von Kontrolle und Selbstliebe.

„Von inneren Welten und inneren Kindern“ – Weiter im Gespräch über die Emotionsarbeit bei Migräne

Sara: Kannst du ein Beispiel geben, wie das in deinem Alltag funktioniert?

Caroline: Klar, gerne. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich jede Reise bisher mit Migräne begonnen habe. Der erste Urlaubstag war immer ein Migränetag. Diesmal war es anders. Ich saß im Auto auf dem Weg zur Ostsee, und die üblichen Anzeichen von Migräne traten auf: Spannung im Nacken, Druck im Kopf. Da dachte ich: „Es gibt keine Vorschrift, wann ich mir meine inneren Welten anschaue – warum also nicht jetzt?“

Sara: Wie hast du das gemacht?

Caroline: Während ich gefahren bin, habe ich meine innere Welt betrachtet. Da war ein kleines Mädchen, das verzweifelt rief: „Ich will nicht, ich will nach Hause!“ Und dann war da diese abwertende Stimme, die wie eine polternde Hexe klang: „Du schaffst ja nicht mal 300 Kilometer bis zur Ostsee! Lächerlich!“

An diesem Punkt habe ich versucht von außen darauf zu schauen: Ich habe beide Anteile zur Ordnung gerufen: „Das kleine Mädchen wird jetzt gut versorgt, und diese Hexe, die schicke ich vor die Tür. Sie darf woanders weiter schimpfen, aber nicht hier.“

Sara: So schön zu hören, wie du die Übungen aus dem Gruppenprogramm selbstständig angewendet hast! Und was ist dann passiert?

Caroline: Die Migräne kam nicht. Das war für mich ein echter Durchbruch.

Sara: Wow! Kaum zu glauben. Ich bin immer wieder Hin und weg, wenn ich solche Rückmeldungen von den Teilnehmerinnen bekomme.

Weiter im Gespräch: Innere Heilung – Erfahrungen und Erkenntnisse

Im ersten Teil unseres Interviews hat Caroline uns einen Einblick in ihren Weg der inneren Heilung gegeben. Heute sprechen wir weiter über die Herausforderungen und Schlüsselgedanken, die sie auf diesem Weg begleitet haben.

Sara: Caroline, schön, dass wir das Gespräch fortsetzen können. Wir haben beim letzten Mal über die ersten Schritte auf deinem Weg zur Heilung gesprochen. Was hat dich in den schwierigen Momenten motiviert, dranzubleiben?

Caroline: Das ist eine spannende Frage. Für mich war es die Hoffnung – die Vorstellung, dass sich mein Leben wirklich verändern könnte, wenn ich den Mut aufbringe, hinzusehen. Außerdem gab es diese Momente, in denen ich kleine Fortschritte gespürt habe, wie z. B. ein Gefühl von Erleichterung nach einer tiefen Übung im Gruppenprogramm. Solche kleinen Lichtblicke waren wie Wegweiser.

Sara: Gab es Momente, in denen du gezweifelt hast? Und wie bist du damit umgegangen?

Caroline: Oh ja, absolut. Es gab Tage, an denen ich dachte: „Das bringt doch alles nichts. Vielleicht bin ich einfach zu kaputt.“ Diese Gedanken können sehr überwältigend sein. Aber was mir geholfen hat, war, diese Zweifel nicht als Wahrheit zu sehen, sondern als Teil des Prozesses. 

Sara: Das klingt nach einem wichtigen Perspektivwechsel. Gibt es Erkenntnisse, die dich besonders geprägt haben?

Caroline: Eine der größten Erkenntnisse war, dass ich nicht „repariert“ werden muss, weil ich nicht kaputt bin. Vielmehr ging es darum, zu verstehen, warum ich auf bestimmte Weise reagiere – warum ich mich z. B. oft zurückziehe oder mich in bestimmten Situationen nicht sicher fühle. Diese Muster zu erkennen und mitfühlend mit mir selbst zu sein, hat vieles verändert.

Sara: Das klingt nach einer echten Veränderung der Selbstwahrnehmung. Was hat dir dabei geholfen, diesen mitfühlenden Blick auf dich selbst zu entwickeln?

Caroline: Viel Geduld. Und auch die Arbeit mit inneren Bildern. Die Arbeit mit dir hat mir geholfen, mein „inneres Kind“ zu sehen – also den Teil von mir, der all die Schmerzen und Unsicherheiten in sich trägt. Wenn ich mir vorstelle, dass ich für dieses Kind sorgen kann, fällt es mir leichter, freundlich zu mir selbst zu sein.

Sara: Wie hat sich dieser innere Wandel auf dein Leben im Außen ausgewirkt?

Caroline: Ich würde sagen, dass ich authentischer geworden bin. Früher habe ich viel Energie darauf verwendet, eine „perfekte“ Version von mir zu präsentieren. Heute fühle ich mich freier, ich selbst zu sein, auch wenn das manchmal bedeutet, verletzlich oder unsicher zu wirken. Und ich merke, dass die Beziehungen in meinem Leben dadurch ehrlicher und tiefer geworden sind.

Carolines Tipp für einen inneren Heilungsweg bei Migräne

Sara: Das klingt nach einem echten Gewinn an Lebensqualität. Wenn du anderen, die sich auf den Weg der inneren Heilung begeben wollen, einen Tipp geben könntest, welcher wäre das?

Caroline: Ich würde sagen: Fang klein an und sei geduldig mit dir selbst. Heilung ist kein linearer Prozess, sondern eher wie eine Spirale – manchmal fühlt es sich so an, als würdest du dich im Kreis drehen, aber in Wahrheit gehst du tiefer und tiefer. Und vor allem: Such dir Unterstützung. Du musst diesen Weg nicht allein gehen.

Sara: Danke, liebe Caroline, dass du deine Erfahrungen geteilt hast. 

Unser gesamtes Gespräch kannst du im KörperGefühl Podcast oder auf YouTube (Sara Theile) anhören.

Wenn auch du deine Schmerzen und chronischen Symptome auf der emotionalen Ebene verstehen und selbstwirksam beeinflussen willst, informiere dich auf saratheile.de über das KörperGefühl Gruppenprogramm oder das Migräne-Coaching, das Caroline durchlaufen hat.

Ich freue mich dich kennenzulernen.

Deine Sara

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