DAS passiert, wenn du nicht bis an deiner Sehnsucht Rand gehst

Sehnsucht möchte gesehen werden, denn dahinter verbirgt sich ein Schmerz. Der Schmerz nicht angenommen zu sein mit all deinen Wünschen. Ich erzähle von meiner Tanz-Sehnsucht und warum es so wichtig ist, Sehnsucht ernst zu nehmen.

Datum:

25.07.2025

Kategorien:

von Sara Theile, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Bindungsberaterin und Tanzpädagogin

 

Sehnsucht möchte gesehen werden, denn dahinter verbirgt sich ein Schmerz. Der Schmerz nicht angenommen zu sein mit all deinen Wünschen. Ich erzähle von meiner Tanz-Sehnsucht und warum es so wichtig ist, Sehnsucht ernst zu nehmen.

 

„Geh bis an deiner Sehnsucht Rand.“ Rainer Maria Rilke

 

Es gibt gute Gründe, warum wir nicht unseren Sehnsüchten folgen

 

Zu stark sind die Schutzstrategien aus der Kindheit. Wie sehr wir geprägt sind und warum frühe Erfahrungen unseren Körper bis heute beeinflussen, erfährst du in meinem Buch:  „Wenn der Körper erzählt – Wie du deine Migräne selbstwirksam lindern und als Tor zu deiner inneren Welt erkennen kannst.“.

bunte Zeichnung: Mädchen das traurig und dumpf aussieht

Was ich heute in der Emotionsarbeit entdecke, habe ich schon mit 14 Jahren in meinen Zeichnungen ausgedrückt.

Was passiert also, wenn du nicht bis an deiner Sehnsucht Rand gehst? 5 Erfahrungen, die ich auf meinem persönlichen Heilungsweg und bei der Begleitung mit meinen Klientinnen beobachten durfte.

 

1. Die Sehnsucht bleibt

 

Sehnsucht ist etwas, das wir so dringend erfüllt haben möchten und dennoch bleibt, eben weil sie sich nicht erfüllt. Ich glaube Sehnsucht entsteht, wenn wir nicht unseren tiefsten Impulsen folgen können. Ich habe schon als Jugendliche gewusst, dass ich tanzen möchte. Und zwar nicht nur in der Funkengarde, sondern Ballett, richtig professionell.

 

Leider wohnte ich in einer Kleinstadt, wo es eben nur die Funkengarde gab. Ja, das hat mir Spaß gemacht und ich durfte mich Dank meiner damaligen Trainerin auch in anderen Tanzformen ausprobieren und meine Ideen in die Gruppe bringen und meine eigenen Tänze auf der Bühne zeigen.

 

Doch das hat meine Sehnsucht nicht erfüllt. Damals hing dieses Zitat von Rainer Maria Rilke in meinem Zimmer: „Geh bis an deiner Sehnsucht Rand.“ Ich habe all das, was ich konnte getan und doch fehlte mir dieses professionelle Tanzen. Ich wollte es richtig lernen, weil ich spürte: Das ist es! Das möchte ich machen.

 

So blieb die Sehnsucht bestehen und wenn ich mit meinen Freundinnen einen Tanzfilm im Kino sah, musste ich einfach nur weinen, so groß war nicht nur die Sehnsucht, sondern vor allem der Schmerz, sie nicht erfüllen zu können.

Zeichnung von einem gebeutelten zerzausten mädchen, dessen Schatten eine Balletttänzerin an der Hand hält

Mit 14 habe ich viel gezeichnet und so fühlte es sich an meiner Tanzsehnsucht nicht folgen zu können.

 

2. Der Schmerz bleibt

 

Ich war damals mit 14, als mein Wunsch zu Tanzen besonders groß war, sehr unglücklich. Heute weiß ich, dass dieser Schmerz vor allem deshalb blieb, weil ich mich in meinen Wünschen und Sehnsüchten nicht ernst genommen fühlte. Doch für mich war der Tanz auch damals schon keine „Phase“, sondern ich spürte, wie sehr es mir entsprach mich über den Tanz auszudrücken und wie gut es meinem Körper tat sich zu bewegen. Ich konnte mich selbst dadurch finden und ich wollte mich nicht nur in meinem Zimmer ausdrücken und finden, sondern ich wollte gesehen werden.

 

Ich glaube wir alle haben diesen Schmerz in uns, den wir spüren, wenn wir so wie wir sind nicht voll und ganz angenommen werden. Wenn wir spüren, es wäre besser, wenn du diese Sehnsucht nicht hättest.

 

Ich möchte für meine innere Jugendliche aufstehen und sagen: Das war richtig so. Du wusstest, was dir gefällt und was du machen möchtest.

 

3. Was wenn dieser Schmerz immer noch da ist?

 

Mit 18 konnte ich mit meiner Freundin selbstständig zum Ballettunterricht fahren. Mit 19 habe ich die Aufnahmeprüfung für meine Tanzpädagogik-Ausbildung bestanden. Mit 20 zog ich nach Hamburg und tanzte drei Jahre täglich professionell und schloss meine Ausbildung als Tanzpädagogin ab. Mit 23 eröffnete ich mein eigenes Studio und unterrichtete all die wunderbaren Tanztechniken, die ich so liebte. Und ich hatte Erfolg damit!

 

Jetzt könnte man meinen, ich habe meine Sehnsucht erfüllt und alles ist gut. Auf der einen Seite habe ich das auch. Und ich bin sehr glücklich darüber.

 

Auf der anderen Seite weiß ich, dass dieser Schmerz noch spürbar ist und immer mal wieder hochkommt. Die Sehnsucht ist auch noch da. Vielleicht ist es die Sehnsucht, so angenommen zu sein, wie ich bin, ganz bedingungslos.

Mädchen mit verkniffenem Gesicht, Augen geschlossen, Kohle zeichnung, schwarzer Hintergrund

Heute kann ich den Zugang dazu finde, was ich damals schon aufgezeichnet habe. Jetzt kann ich es mithilfe der Emotionsarbeit begleiten.

 

4. Alte Wunden bluten weiter

 

Auch wenn ich rein praktisch gesehen all meine früheren Wünsche und Sehnsüchte erfüllt weiß, so blieb doch immer ein Gefühl, dass das Leben schwer ist.

 

Ich hatte so sehr mit Unsicherheit zu kämpfen, dass es kaum auszuhalten war. In Beziehungen zu Freunden und Verwandten fühlte ich mich schnell klein und untergebuttert und das fühlte sich unerträglich an. Also machte ich mich auf die Suche. Es muss doch etwas geben, warum ich mich so fühlte.

 

Es gab viele Bücher und Experten, die darauf die Antwort zu wissen schienen. Doch ich schaffte es einfach nicht loszulassen, ich selbst zu sein und mir keine Gedanken darüber zu machen, was andere von mir halten.

 

Heute kenne ich meine verletzten inneren Kinder und verstehe, warum es mir so ging und geht. Als ich meine alten Zeichnungen, die ich mit 14 gemalt hab, wiederfand, war es, als hätte ich schon längst meine inneren Mahnmale aufgestellt, als mir noch gar nicht bewusst war, wie wichtig das ist. In der Emotionsarbeit können wir anerkennen, was sich so sehr nach Anerkennung sehnt. Die ungesehen seelischen Verletzungen, die so sehr recht haben.

 

Kohlezeichnung eines mädchens mit langen haaren, dass ihr Gesicht in den Händen verbirgt. Arme aufgestützt

Heute ermutige ich meine Klientinnen ihre verletzten inneren Kinder sichtbar zu machen. Ich war sehr berührt, als ich meine eigenen Zeichnungen wiederentdeckte.

 

5. Der Körper macht irgendwann nicht mehr mit

 

Spätestens nachdem ich Kinder bekommen hatte und jahrelang nicht durchschlief, machte mein Körper schlapp. Ich hatte diese lähmende Erschöpfung und schob sie zunächst auf den Schlafmangel. Doch als sie blieb, nachdem ich nachts ganz wunderbar schlafen konnte, musste ich für mich losgehen und den gefühlt 10. Versuch starten. Die Freude am Tanzen hatte ich schon aufgegeben.

 

Zum Glück kam ich auf den prozessorientierten Weg und fand auch meine Tanzfreude wieder.

 

Es gibt gute Gründe, warum deine Symptome nicht besser werden.

 

Ich habe etwas länger gebraucht sie zu erkennen und vor allen Dingen die richtige Methode zu finden, wie ich mich meinem alten Schmerz und den immer noch blutenden Wunden zuwenden konnte.

 

Geholfen hat mir ein neuer Weg, den Maria Sanchez mir mit ihren Büchern und Kursen geebnet hat. Ganz entscheidend war für mich meine eigne Erfahrung, die ich mit einer Gleichgesinnten sammeln durfte. Denn ein Heilungsweg braucht Zeit und Unterstützung.

 

Eigene Erfahrungen mit meiner inneren Welt und der Zuwendung zu mir selbst mit all meinen alten Wunden, konnte mich so sehr zurück zu mir bringen, dass ich wieder spüre: es ist alles gut. Mit allem was war und vielleicht immer noch schwer ist, ist alles gut. Denn ich kann wieder leben und finde mich nicht immer nur im Durchalten wieder.

 

Eine neue Leidenschaft konnte dazu kommen.

 

Mittlerweile begleite ich Menschen mit Migräne, Erschöpfung und Ängsten auf ihrem persönlichen Heilungsweg zurück in ihre Kraft und Selbstwirksamkeit. Ich habe meine Methode aus Erfahrung weiterentwickelt und mich zur Heilpraktikerin für Psychotherapie weitergebildet.

 

Mehr über die KörperGefühl Methode erfährst du im Einsteiger Kurs oder in meinem Buch „Wenn der Körper erzählt“.

 

Kennst du die Angst?

 

Ich habe etwas länger gebraucht zu erkennen, dass meine ständige Aufregung vor neuen Dingen eine immer anwesende Angst war. Wenn du innere Unruhe oder Angst vor Schmerzen kennst, ist mein Mini Guide „Raus aus dem Alarm – Rein in dich“ dein erster Schritt. Hier für 0 € herunterladen.

 

Also geh bis an deiner Sehnsucht Rand und starte mit dem Fühlen dessen wonach du dich sehnst. Vielleicht ist es nicht recht greifbar. Bleib dran. Es kann dir so viel über dich erzählen, was dir nicht klar ist. Und da beginnt der Weg.

 

Lass uns gemeinsam Leben statt Durchhalten!

 

Deine Sara

 

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