Angst begleiten statt regulieren – Wenn Selbstregulation nicht klappt
In diesem Artikel teile ich mit dir, warum es oft mehr hilft, Angst liebevoll zu begleiten statt sie sofort „wegzumachen“. Du erfährst, wie du sanft Abstand zur Angst gewinnst – durch Körperwahrnehmung, innere Bilder und ohne dich unter Druck zu setzen. Perfekt für dich, wenn du mit innerer Unruhe, Migräne oder chronischen Schmerzen kämpfst.
Datum:
27.05.2025
Kategorien:
Angst begleiten statt regulieren – Ein sanfterer Umgang mit innerer Unruhe
Von Sara Theile, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Angst – ein Gefühl, das viele von uns nur allzu gut kennen. Vielleicht hast du bereits versucht, mit Selbstregulationstechniken wie Atemübungen oder Meditation deine Angst zu lindern. Doch was, wenn das nicht hilft? Wenn der Druck, sich jetzt endlich sicher fühlen zu müssen, alles nur noch schlimmer macht?
Ich kenne diese Situationen sehr gut – sowohl aus meiner eigenen Geschichte als auch aus der Begleitung meiner Klientinnen. Deshalb lade ich dich heute ein, das Thema Angst aus einer anderen Perspektive zu betrachten: nicht als Gegner, den es zu besiegen gilt, sondern als Teil von dir, den du liebevoll begleiten kannst.
Die Illusion der schnellen Lösung
In vielen Selbsthilfebüchern und Achtsamkeitskursen heißt es: „Reguliere deine Angst“. Und ja, Techniken wie tiefe Bauchatmung, Schüttelübungen oder das Aufsagen von Reihenfolgen können helfen. Doch manchmal verstärken sie auch den Druck. Du machst „alles richtig“ – und fühlst dich trotzdem nicht besser.
Der Grund: Angst ist oft tief in unserem emotionalen System verankert. Sie kann ein Echo früherer Erfahrungen sein – das „innere Kind“ in uns, das sich nicht sicher fühlt. Wenn wir diesem Teil mit der Erwartung begegnen, er solle „jetzt bitte still sein“, fühlt er sich noch mehr alleingelassen.
Angst wahrnehmen statt wegmachen
Statt die Angst sofort loswerden zu wollen, lade ich dich ein, einen Schritt zurückzutreten und zu fragen:
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Wo spüre ich die Angst im Körper?
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Wie fühlt sie sich an? Enge im Hals? Druck im Bauch?
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Was würde die Angst über sich sagen?
Allein das laute Aussprechen dieser Empfindungen kann bereits helfen, Abstand zur Angst zu gewinnen. Es zeigt deinem Körper: Ich sehe dich. Ich bin da.
Affirmationen – hilfreich oder hinderlich?
Hast du auch schon versucht Sätze zu sprechen, die sich in dir verankern sollen? Zum Beispiel: „Ich bin in Sicherheit“. Aber was, wenn du dich innerlich alles andere als sicher fühlst? Wenn dein ganzer Körper im Alarmzustand ist?
Dann bringt es oft mehr, das Gegenteil anzuerkennen: „Ich fühle mich gerade nicht sicher. Mein Körper ist in Not.“ Dieser ehrliche Umgang öffnet Raum für Mitgefühl – statt weiteren Druck.
Kennst du die Angst vor der Migräne?
Dazu gibt es ein spannendes Interview im KörperGefühl Podcast.
Ich spreche mit Alexandra Keyling – sie ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und begleitet Menschen, die unter Ängsten leiden. Gemeinsam tauchen wir ein in ein Thema, das mich persönlich sehr bewegt: die Angst vor der Migräneattacke – und die Angst vor der Angst.
Vielleicht kennst Du das auch: Schon der Gedanke an den nächsten Anfall lässt den Körper in Alarmbereitschaft gehen. Alexandra erklärt, was da eigentlich in unserem Nervensystem passiert – und warum alte Erfahrungen so tief in uns wirken. Wir sprechen darüber, wie Körperarbeit helfen kann, diese Angst aufzulösen – und wie zum Beispiel EMDR ein Schlüssel sein kann, um tief sitzende Muster zu verändern. Diese Folge soll Dir Mut machen. Du bist nicht allein mit Deinen Gefühlen. Es gibt Wege, besser mit der Angst umzugehen – und ich zeige Dir gemeinsam mit Alexandra, wie Du anfangen kannst, Dich wieder sicher in Deinem Körper zu fühlen.
Die Kraft des Gegenpols
Ein echter Game Changer ist für viele die sogenannte Gleichzeitigkeit: Ja, da ist Angst. Und gleichzeitig ist da vielleicht ein anderer Teil in dir, der ruhig ist – vielleicht deine Füße, die entspannt auf dem Boden stehen. Vielleicht ein inneres Bild, wie ein ruhiger, alter Hund, den nichts aus der Ruhe bringt.
Diese „Körperressource“ kann dir helfen, Abstand zur Angst zu gewinnen – ohne sie zu verdrängen. Du musst die Angst nicht sofort analysieren oder heilen. Du darfst sie einfach sein lassen – und dich auf etwas anderes fokussieren, das dir gut tut.
Die tiefe Arbeit braucht Zeit – und Sicherheit
Natürlich ist es wichtig, mit der Zeit die Ursachen deiner Ängste zu erforschen. Was steckt hinter der ständigen Alarmbereitschaft deines Körpers? Welches innere Kind fühlt sich nicht gesehen? Doch diese tiefe Arbeit braucht Sicherheit und sollte behutsam geschehen – idealerweise mit Unterstützung.
Deshalb habe ich einen Mini-Guide entwickelt: „Raus aus dem Alarm rein in dich – Ein sanfter Mini-Guide für mehr Selbstwirksamkeit im Innen – bei Migräne, Unruhe & dem Gefühl, funktionieren zu müssen.“ In diesem PDF zeige ich dir einen sanften Einstieg in den Umgang mit akuter Angst, insbesondere für Menschen mit Migräne oder chronischen Schmerzen, aber auch wenn du dir ständige innere Unruhe kennst oder dich regelrechte Angst-Attacken plagen.
Dein Heilungsweg braucht Zeit und Begleitung
Du musst deine Angst nicht sofort loswerden. Du darfst ihr begegnen – neugierig, achtsam, ohne Druck. Vielleicht wirst du überrascht sein, was passiert, wenn du ihr einfach einen Moment lang zuhörst.
Ich begleite dich gerne auf diesem Weg. Geh jetzt den ersten Schritt und lade dir den Mini Guide herunter.
Deine Sara